Regionale Energiekonferenz

4. Regionale Energiekonferenz im Alten Rathaus Fürstenwalde

"Bringt die Energiewirtschaft die Akzeptanz zurück an den Ort der dezentralen Energiegewinnung? Wie werden Kommunen bei Solarenergieprojekten beteiligt? Wie gelingt eine gelungene Beteiligung der Bürger? Wo sind geeignete Flächen und wie können diese identifiziert werden?" - darüber diskutierte ein breites Spektrum von Akteuren aus der Region im Rahmen der 4. Regionalen Energiekonferenz.

"Chancen der Energiewende nutzen - Zukunft gemeinsam gestalten"

Den Grundstein der Veranstaltung legte Herr Wolfgang Rump, Planungsstellenleiter der Regionalen Planungsgemeinschaft Oderland-Spree. Er skizzierte den aktuellen Stand der Zielerreichung bei den Ausbauzahlen der Erneuerbaren Energien. Dabei wurde der Zielkorridor klar benannt. Aus diesem können auch die Herausforderungen abgeleitet werden, mit denen sich die Kommunen auseinandersetzen müssen. Insbesondere im Bereich der solaren Strahlungsenergie werden sich die möglichen Konflikte zwischen unterschiedlichen Landnutzungen intensivieren. Daher sind es vor allem die  Möglichkeiten, Aushandlungsprozesse vor Ort besser zu gestalten, die im Fokus der 4. Regionalen Energiekonferenz lagen. 

Regionale Projekte im Fokus

Das Projekt EmPowerPlan - Regionale Planung der Energiewende – Partizipation und Gerechtigkeit vor Ort und das große Ganze im Blick – begleitet die Planungsregion bereits seit Juni 2023. Das Projektteam, bestehend aus Mitarbeiter/innen des Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung, dem Reiner Lemoine Institut, dem Öko-Institut e.V. sowie Team Ewen, stellte das digitale „Stakeholder-Empowerment-Tool“ vor. Das Tool modelliert die Planungsregion und kann genutzt werden, um verschiedene Energiepolitische Fragestellungen zu diskutieren. Der Szenarien Rechner dient darüber hinaus dazu, den Dialog anhand von bestimmten Kriterien zu eröffnen um das Thema Energiewende zu versachlichen. Während der Veranstaltung wurden in separaten Workshops interessierten Teilnehmern vom Projektteam in das Tool eingeführt. Es kann nun von jedem Interessierten frei unter der folgenden Webadresse genutzt werden:

https://epp.rl-institut.de/de/

Frau Schirin Bagherzadeh vom Klimaschutz und Energiebüro MOL stellte das „Weiterbildung- und Unterstützungskonzept für Gemeinden der Region bei der Umsetzung von Vorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien“ vor. Das Kooperationsprojekt der LAG Märkische Seen e.V. und der Regionalen Planungsgemeinschaft OLS adressiert mit einem Werkzeugkasten Kommunale Vertreter wie Gemeindevertreter oder Verwaltungsmitarbeiter.  Diese erhalten zu Themen wie der Finanziellen Beteiligung bei Erneuerbare Energien Projekte oder bei Städtebaulichen Verträgen wertvolle Informationen, die gebündelt auf der Webseite des Energiebüros bei Projektabschluss abrufbar sein werden.

Ein drittes Projekt, das im Rahmen der Energiekonferenz vorgestellt wurde war BigTrans. Das Forschungsprojekt der Technischen Hochschule Ingolstadt und Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg erforscht konkret am Standort Steinhöfel unter dem Titel „Bedürfnisorientierte integrierte Gesamtlösungen bei der Installation von EE-Großanlagen für eine gesellschaftlich gestaltete Transformation.“ Dabei sollen neue Formen für Akzeptanz schaffende Maßnahmen gefunden werden, die sich durch die aktiven Gestaltungsmöglichkeiten der Bürger auszeichnen.

Konflikte vor Ort Entschärfen

Die bereits in der Einleitung durch Hrn. Rump skizzierten Anforderungen bei den Ausbauzielen führen zu vermehrten Konflikten vor Ort zwischen Landeigentümern, Pächtern, Anwohnern und der Verwaltung. Wie diese rechtzeitig eingefangen werden können und was zu tun ist, wenn es nur noch schwer Möglich ist, miteinander zu reden, erläuterte Frau Emanuela Boretzki von Dialog Partner. Die Ausgebildete Mediatorin stellte den KNE-Mediatoren Pool vor, der von Gemeindevertretern oder Verwaltungen genutzt werden kann, um Unterstützung von Mediatoren oder Moderatoren für die Problemlage vor Ort zu erhalten. Durch die Nutzung externer und neutraler Personen ist es möglich, wieder in den Dialog zu treten um gemeinsam eine Lösung Vor-Ort zu erarbeiten. Das Angebot wird durch das Land finanziert und ist für die Teilnehmenden kostenneutral. 

Landschaftsverträgliche Errichtung von Photovoltaik-Freiflächen

Die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Oder-Spree gab einen interessanten Einblick in den Kriterienkatalog und den Raumwiderstandskarten zur landschaftsverträgliche Errichtung von PV-FFA. Anhand von Anwendungsbeispielen konnte illustriert werden, welche Bedingungen erfüllt sein müssen, damit die Zustimmung der Behörde erteilt wird. Dabei wurde von der Sachgebietsleiterin Frau Katrin Schulze betont, dass die Gemeinden ein hohes Maß an Verantwortung bei der Ausweisung von Flächen für FF-PVA besitzen.

Downloadbereich

Die Vorträge der 4. Regionalen Energiekonferenz können Sie im .pdf Format hier herunterladen: